500 Jahre Pfarrei Laax
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500 Jahre katholische Pfarrei Laax

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Bis zu Beginn des 14. Jahrhunderts war Laax eine «Filiale» der Pfarrei Sagogn. Die Gemeinde drängte immer mehr auf Eigenständigkeit, sodass der Churer Bischof Paul Ziegler schliesslich am 20. August 1525 seine Zustimmung zur Errichtung einer eigenen Pfarrei gab. Auf die Einsetzung eines eigenen Dorfpfarrers musste Laax jedoch mehr als 100 Jahre warten: Die Reformationswirren, der Priestermangel und die prekäre finanzielle Situation der Gemeinde verhinderten die sofortige Umsetzung der Eigenständigkeit. 1632 war es endlich so weit: Pater Joannes Maria de Poschiavo nahm als erster Laaxer Pfarrer Wohnsitz im kurz vorher erbauten Kirchgemeindehaus. Einen weiteren Höhepunkt erreichte die Kirchgemeinde 1677 mit der Einweihung der neuen Kirche, die auf den Fundamenten des alten, gotischen Kirchgebäudes, errichtet wurde.

Herausforderungen in einer anspruchsvollen Zeit

Mit Blick auf die Zukunft ihrer Kirchgemeinde steht die heutige Glaubensgemeinschaft vor einer Reihe von Herausforderungen. Das betrifft das religiöse, spirituelle und praktizierte Glaubensleben, nicht weniger jedoch auch organisatorische und gesellschaftliche Aspekte. Das Jubiläumsjahr soll darum genutzt werden, einen Blick in die Geschichte zu werfen, akzentuiert sich jedoch auch mit Fragen der Zukunft zu beschäftigen. Dabei sollen verschiedene Perspektiven einbezogen werden und Bedürfnisse und Erwartungen der Gemeindemitglieder berücksichtigt werden. Anspruchsvoll wird dabei sein, die Glaubensgrundlagen und Traditionen der Kirche in einem sich veränderten gesellschaftlichen und demografischen Umfeld so zu bewahren und weiterzugeben, dass sie vom heutigen Menschen verstanden werden.

Document 20.5.1525


Programm Jubiläumsjahr

Freitag, 21. November 2025

um 19.00 Uhr in Laax in der Aula Grava

Podiumsdiskussion: «Missionsland Surselva»
Hat der christliche Glaube hier noch eine Zukunft?

Jubiläen sind ausgezeichnete Gelegenheiten, um innezuhalten und den eigenen Standort zu bestimmen. Dabei geht es nicht nur um Rückblick, sondern auch um eine ehrliche Analyse des gegenwärtigen Zustands – als Grundlage für eine geschärfte Sicht in die Zukunft. Konnte man noch vor wenigen Jahrzehnten vom jüdisch-christlichen Abendland sprechen, scheint dieses Fundament in weiten Teilen Mitteleuropas heute kaum mehr erkennbar – auch nicht in der Surselva. Die christlich-religiöse Praxis ist weitgehend aus dem öffentlichen Leben verschwunden. Wie aber kann der christliche Glaube mit seiner frohen Botschaft heute weitergegeben werden? Haben Bischof Joseph Maria Bonnemain, Ordensschwester Monika Hüppi OP, Marion Hilber, Leiterin Fachbereich Religionsunterricht der katholischen Landeskirche Graubünden sowie der Theologe, wissenschaftlicher Assistent an der Theologischen Hochschule Chur und ehrenamtlicher Festivalseelsorger Claude Bachmann Antworten oder gar «Rezepte» dafür? Moderiert wird die Gesprächsrunde von Mariano Tschuor.

Gerne laden wir sie ein mitzuwirken und beim anschliessenden Apéro die Gespräche weiter zu vertiefen.


 

Impressionen Festwochenden

Samstag, 16. August 2025

Historische Fakten und Alltagsgeschichten
Am Samstag lud die Pfarrei zu einem Programm für Familien in die Sentupada und ins Museum ein. Kinder und Erwachsene konnten sich mit der Geschichte der Pfarrei auseinandersetzen, in einem Schreib- und Papieratelier kreativ sein und den Arbeiten des Malwettbewerbs ihre Stimme geben.

Am Abend standen die Geschichte und die Zeitzeugen im Mittelpunkt des Interesses. Neben den Fakten, die 1525 zur Trennung der Pfarrei Sagogn führten, und den Bemühungen um den Bau der Kirche in den Jahren 1674-1677, sorgten auch Geschichten und Anekdoten für den einen oder anderen Lacher.

Auch die nächste Generation von Gemeindemitgliedern kam zu Wort: Die Kinder äusserten Wünsche und Hoffnungen in Bezug auf Kirche und Glauben.

Wie es war, in den letzten 60 Jahren für die Pfarrei zu arbeiten und sich zu engagieren, erzählten Zeitzeugen den Anwesenden. In Filmsequenzen und kurzen Interviews sprachen sie über ihre Motivation und äusserten Wünsche für die Zukunft der Pfarrei.

 

Sonntag, 17. August 2025

Festgottesdienst und Segnung der renovierten Glocke

Sehr gut besucht war die Kirche am Sonntag, als die Jungmannschaft in ihren historischen Uniformen und mit den Fahnen der Vereine die Festgesellschaft und den Festgottesdienst begrüsste, der musikalisch vom Männerchor untermalt wurde. In seiner mit Elan und Humor vorgetragenen Predigt erwähnte Bischof Joseph Maria ganz im Geiste vom verstorbenen Papst Franziskus die Kirche als Treffpunkt für alle.

Ein besonderer Gruss kam auch von Miriam Nemecek, Präsidentin der katholischen Pfarrei Flims-Trin. Sie erinnerte daran, dass ihre Pfarrei in den Jahren 1920/1930 seelsorgerisch von den Pfarrern aus Laax betreut wurde, die sich damals auch für den Bau der 1936 eingeweihten St.-Josef-Kirche engagierten. Als Geburtstagsgeschenk überreichte sie Christoph Kälin, Präsident der Pfarrei Laax, Pflanzensamen – als Symbol für das zukünftige Gedeihen unserer Pfarrei.

Unser Bischof segnete ausserdem die Glocke, die das Jahr 1485 trägt und anlässlich des Jubiläumsjahres renoviert wurde.

Die Gemeinschaft und das Zusammensein nach dem Gottesdienst wurde während des Aperitifs in der Sentupada gepflegt.

Zum Jubiläumsjahr wurde ein Film mit ehemaligen und aktuellen Funktionären unserer Pfarrei gedreht.
Viel Vergnügen!